Bewertungen & Ansichten oder „die Unterhosen-Story“

Bewertungen & Ansichten oder „die Unterhosen-Story“

Meine Tochter liebt es KEINE Unterhose zu tragen. Für gewöhnlich kann ich dies(e Entscheidung) schon ganz bei ihr und in ihrer Verantwortung lassen. Doch heute wollte sie ein Kleid UND keine Unterhose anziehen. Da bin ich gleich ganz harsch geworden und habe gesagt, dass es das auf KEINEN FALL gibt. Ob sie denn wolle, dass andere Männer und Frauen unter ihr Kleid und ihr Schneckchen sehen können, wenn sie die Treppe hochläuft oder sitzt. Darauf lief sie gleich los und zog eine Strumpfhose an.

Gut, eine Strumpfhose hatte ich nicht ganz im Kopf. Aber auch diese Entscheidung konnte ich gut bei ihr lassen – mittlerweile. Eine Unterhose hat sie dann aber doch noch auf meinen Wunsch hineingepackt. Schließlich wenn die Sonne scheint und sie die Strumpfhose ausziehen möchte, brauchen wir ja ein Plan B für das Kleid. War gar kein Thema.  Sie lief los uns suchte sich eine aus. Alles gut. So EINFACH kann es gehen. Ohne Drama, ohne Bewertungen, ohne Schimpfen. Einfach EINFACH eben.

Das „Ding“ mit den Bewertungen, Ansichten & Normen

Mein größtes Problem war immer, dass ich DACHTE, die Werte und Normen vermitteln zu müssen, die in der Gesellschaft nicht gerne gesehen (Füße auf dem Tisch, still sitzen beim Essen) oder gar verpönt (in der Nase bohren, nicht Hallo/Tschüss zu sagen) sind. Würde ich dem nicht nachkommen, würden meine Kinder unter den Bewertungen leiden, hätten sie einen schweren Stand in der Gesellschaft, würden als unhöflich und frech gelten und absolut unbeliebt sein. Das wollte ich natürlich unter keinen Umständen für die beiden.

Die logische Schlussfolgerung: Schwere, Durchsetzung und viel Streit innerhalb der Familie bei der Umsetzung der Verhaltensregeln.  Daher blieb mir bis vor 1,5 Jahren nichts anderes übrig, als zu schreien, toben und schimpfen, damit ich sie „gesellschaftstauglich“ bekommen würde. 

Während meines Coachings durfte ich dann lernen, dass ICH nicht die Gesellschaft bin. 

Und ich daher auch nicht, die Ansichten und Bewertungen anderer als Grundlage für unsere Erziehung (ich hasse dieses Wort) zu nehmen brauche. Wenn es MIR nichts ausmacht, dass sie beim Essen Spaß haben und hin und her wackeln und auf ihr Lieblingslied lauthals mitsingen, dann kann ICH entscheiden, von der „Still-am-Tisch-Sitzen“-Knigge abweichen.  Ihr merkt also, ich bin ganz klar für BEZIEHUNG statt Erziehung. Der Weg dahin war alles andere als schwer. Eigentlich hat es nur zwei Dinge gebraucht, um genau zu sein:

(D)EINE Entscheidung

Wie in so vielen anderen Dingen, in denen uns in vermeintlichen Situationen Entscheidungen schwerfallen, ist die Entscheidung selbst, das schwerste an der ganzen Situation. Klingt ganz schön kompliziert. Ist es aber gar nicht. Wenn du dich erst einmal für (D)EINEN Weg entschieden hast, kannst du erkennen, dass alles andere EINFACH passiert und wie von alleine von der Hand geht. Du kannst völlig entspannt reagieren, handeln und denken – so wie es für dich stimmig ist.

Die Frage: Warum will ich es SO haben?

Diese Frage erscheint im ersten Moment (so ging es jedenfalls mir) überhaupt nicht schlüssig. Ich erklär daher kurz, worauf diese Frage hinauszielt. Es gibt zwei Beweggründe „etwas“ durch- bzw. umsetzen zu MÜSSEN/wollen: 

  1. Will ICH „es“ so haben, weil es gesellschaftlich nicht anders akzeptiert wird und die Etikette das verlangt? ODER
  2. Möchte ich es, weil es MICH stört und ICH es nicht mag?

Vielleicht merkst du schon die „Ladung“ hinter den beiden Sätzen? Der erste Satz fühlt sich (für mich) schwer an. Es erdrückt mich fast, diese Regeln umzusetzen und fühlt sich für mich auch nicht stimmig/authentisch an. Der zweite Satz hingegen fühlt sich leicht an und lässt mich ganz klar BEI MIR bleiben. Wenn es mich stört, dann kann ich viel besser dahinterstehen und es entsprechend kommunizieren. 

Meine Entscheidung zum Beispiel mit der Unterhose

Um bei meinem Beispiel zu bleiben: ich stellte mir diese beiden Fragen und mir wurde sofort klar, wie ICH ES HABEN will. Sie kann auf jede Hose, die sie anziehen möchte, die Unterhose weglassen – ihre Entscheidung. Wenn ihr Schneckchen dann ggf. durch die Reibung weh tut, ist das eine Konsequenz, mit der sie leben müsse (sollte es dann so kommen – kam bislang aber nie vor).  Dann gibt es eben eine Creme und die Möglichkeit, ihre Entscheidung für das nächste Mal zu überdenken, wenn SIE das MÖCHTET. 

Kommt es jedoch zu einem Kleid oder einem Rock bin ich ganz klar bei mir und bestehe darauf eine Unterhose zu tragen. Klar, wenn ich ehrlich bin, ist es schon auch ein bisschen die Ansicht, dass so viele Pädophile unterwegs sind und mein kleines „großes“ Mädchen irgendwelche perversen Gedanken und Vorstellungen hervorrufen würde. Aber ich ERLAUBE mir mit dieser Ansicht zu haben und danach zu handeln. Durch die klare Kommunikation und die Erklärung (s. erster Absatz), konnte sie SPÜREN, dass ich völlig bei mir bin. Weitere Diskussionen wären überflüssig. That’s it. No Drama. Und ich war zufrieden.

Weitere Bewertungen & Ansichten

Tatsächlich habe ich trotz des Coachings noch einige Bewertungen und Ansichten, die ich nur teilweise loslassen oder gar nicht loslassen kann. Hier ein paar Beispiele, wo ich nur noch eine Entscheidung davon entfernt bin, in die Fülle zu gehen und die Verantwortung abzugeben.

  • Fernsehen schadet der Entwicklung meines Kindes und muss zeitlich begrenzt/limitiert werden!
  • Der Teller muss leer gegessen sein, bevor sie vom Tisch aufstehen dürfen!
  • Die Familie MUSS mindestens einmal am Tag zusammen am Tisch eine Mahlzeit zu sich nehmen!
  • Trinken ist wichtig und die empfohlene Trinkmenge entsprechend des Alters muss unbedingt eingehalten werden!
  • Mein Kind muss alleine einschlafen können – am besten noch in ihrem Bettchen!
  • Ich kann nur glücklich sein, wenn mein Kind gehorcht und das tut, was ich sage!
  • Sicherheit gibt es nicht – sprenge deine Komfortzone, folge deinem Herzen und LEBE!
  • Schimpfen, nein sagen oder die persönliche Grenze zu wahren bringt keine Leichtigkeit!

Ich könnte so ewig weitermachen. Will ich aber nicht. Denn: 

WHERE FOCUS GOES ENERGY FLOWS AND IT GROWS! 

Daher konzentriere ich mich lieber auf die Dinge, die ich bereits ablegen konnte. Dinge, FÜR die ich mich bewusst mit einer Entscheidung in Leichtigkeit und Fülle katapultiert habe. Ich frage dich also:

Wie willst du es haben?

Hast du vielleicht eine Entscheidung getroffen mich und meinen Blog MAMAFREUDEN unterstützen zu wollen?

Dann hast du hier verschiedene Möglichkeiten. Ich freue mich immer wieder, wenn 

Und wenn du dich nun mit anderen Lesern zusammen tun und dich mit ihnen austauschen möchtest – völlig bewertungsfrei, dann komm gerne in meine Gruppe „Mamafreuden – mit dem Herzen geht es leichter“.

Ich wünsche dir ein schönes Pfingstwochenende – und denk an meine Worte, wenn dir BEWUSST wird, dass du eine Ansicht oder Bewertung lebst. Vielleicht bist du nur EINE ENTSCHEIDUNG davon entfernt, dich derer Ansicht (teilweise) zu lösen.

Bitte folg mir und
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