Corona geht in die Verlängerung – wie geht es dir damit?

Corona geht in die Verlängerung – wie geht es dir damit?

Es scheint als könnte das unwahrscheinliche wahr werden. Corona geht in die Verlängerung. Ab Montag ist bei uns in Baden-Württemberg Maskenpflicht; die Fallzahlen steigen wohl wieder etwas an. Die Kindergärten bleiben erst einmal geschlossen.

Die letzten 6 Wochen vergingen wie im Flug. Ich musste tatsächlich nachrechnen, wie lange die Große schon zu Hause ist. Das spricht schon mal für uns – wir sind uns nur sehr beschränkt auf die Nerven gegangen. Ab und an hat es mal gekracht, wenn die Nerven bei uns beiden unten waren, aber es war und endete nie im Drama. 

Was Corona mit uns macht…

Meine Große scheint gerade sensibler zu sein als sonst. Auf der einen Seite fängt sie sofort an zu weinen, wenn wir mal laut werden oder sie sich missverstanden fühlt. Auf der anderen Seite kann sie aber auch völlig ausrasten, schreien, mit den Füßen stampfen und uns drohen, dass sie etwas nicht tut, wenn wir ihr ihrem Wunsch nicht nachkommen.

Wenn diese Seite zum Vorschein kommt, ist es abhängig, ob ich einen guten Tag habe. Habe ich den, kann ich ihr zureden, ihr verständlich machen, dass ich ihre Wut nachvollziehen kann. Das es eine schwere Zeit auch für sie ist und dass ich so unglaublich stolz auf sie bin wie toll sie es doch meistert. Habe ich hingegen einen schlechten Tag, lebe ich auch MEINE Gefühle aus. Es kann dann laut und kurz hitzig bei uns werden. Aber nach nur 10min liegen wir uns in den Armen und ich sage ihr genau das, was ich an guten Tagen von vorneherein gesagt hätte.

Mir ist es sehr wichtig, dass meine Große weiß, welche Ängste ich gerade habe, wie ich mich fühle oder was Corona auch mit mir macht. Ich möchte ihr aber auch zugestehen ihre Gefühle auszuleben und zum Ausdruck zu bringen. Sie soll wissen, dass ich sie bedingungslos liebe – in jedem Augenblick ihres Lebens. In meinen Augen kann sie nichts falsch machen. Vielleicht handelt sie mal so wie ich es nicht toll finde oder ich es anders machen würde, aber verurteilen dafür möchte ich sie nicht und tue ich meist auch nicht.

Think Positive! Schön und gut, aber wie soll es weitergehen?

Als die Corona Krise anfing und die Kindergärten geschlossen wurde, sah ich das Positive und konnte es genießen mit meinen beiden Mädels entspannt in den Tag zu starten und in den Tag hineinzuleben. Ohne freizeitliche Pflichten (die mir nebenbei gar nicht klar waren, dass sie doch auch in Stress ausarten). Für mich war klar, dass wir nun ein paar Wochen zu Hause bleiben und nach Ostern geht das Leben auch wieder weiter.

Doch jetzt scheint es tatsächlich zu passieren: Corona geht in die Verlängerung. In einigen Medien fällt sogar der Termin 01.08.! Das verunsichert mich nun doch. Nicht das mir der Ernst der Lage vorher nicht schon klar gewesen wäre… dass schon. Ich hatte jedoch erwartet, dass es schneller in den Griff zu kriegen wäre. Da das nun scheinbar nicht der Fall ist, bereitet es mir nun doch etwas Kopfzerbrechen.

Corona geht in die Verlängerung – was bedeutet das für…

… meine kleine Tochter?

Meine Kleine hätte per April mit der Eingewöhnung in die KITA beginnen sollen. Dies verschiebt sich nun bis auf weiteres. Ein Termin kann mi nicht genannt werden. Ok, ich sehe es pragmatisch und gelassen – sparen wir uns eben noch den ein oder anderen Monatsbeitrag. Aber was passiert, wenn mein Mann keine Kurzarbeit mehr hat, seine Elternzeit (derzeit 2 Tage die Woche bis Mitte Juni) aufgebraucht ist und ich arbeiten gehen muss. Wie soll es dann weitergehen? Eine Betreuung ohne Kindergarten und Großeltern kann dann nicht mehr gewährleistet werden. Was mach ich dann? 

Was mir aber am meisten Sorgen bereitet ist, dass meine Jüngste nun in einem Alter ist (16 Monte), in dem ich sie gerne mit anderen Kindern zusammenbringen und „professionell“ pädagogisch gut gefördert wissen möchte. Diese Förderung in ihrer Entwicklung kann ich nicht gewährleisten von zu Hause. Ganz zu schweigen von der „sozialen Kompetenz“, die ich nun fürchte, dass sie benachteiligt sein könnte. Wird sie sich, je älter sie wird, schwieriger tun damit, andere Kinder kennenzulernen, mit ihnen zu spielen oder gar offen auf sie zugehen zu können?

… uns finanziell bzw. für den Job? 

Finanziell gesehen könnten wir auch „über die Runden“ kommen, wenn ich zu Hause mit den Kindern bliebe. Aber wir haben uns ja BEWUSST dafür entschieden, dass ich ab März wieder arbeiten gehe, weil ich es so MÖCHTE und damit wir uns wieder mehr leisten können. Darauf kann und möchte ich nicht (mehr) verzichten, zumal ich auch einen neuen Job begonnen habe, denn ich zudem noch sehr sehr gerne ausübe. 

Wäre es nicht toll, wenn wir Kurzarbeit für sie (die Miete, Versicherungen und Einkäufe) beantragen könnten, um nur noch zu 67% bezahlen zu müssen? Das wäre doch mal eine coole Sache! 

… für meine große Tochter?

Für meine Große ist das Ganze jedoch auch sehr schwer. Sie ist bereits mit ihren fast 5 Jahren sozial so „aktiv“, dass sie sich mit Kindergartenfreunden verabredet und dies nun NICHT tun, sie nicht im Kindergarten sehen oder ins Turnen/Fußball gehen zu DÜRFEN, erscheint für mich wie eine Bestrafung, für etwas woran sie nicht mal Schuld hat. 

Zum Glück ist sie noch kein Schulanfänger oder gar Schüler, denn das würde mich glaub ganz schön stressen und traurig stimmen, weil wir dann vermutlich viel mehr Streiten würden, weil ich das Gefühl hätte dies alles tun zu MÜSSEN.

… für mich?

Auch für mich stellt es eine Herausforderung dar, wenn es heißt Corona geht in die Verlängerung. Derzeit habe ich das Gefühl, dass Corona das „große Ruckeln“ vor dem nächsten Level sein könnte. Viel zu oft vergesse ich in dieser Zeit…nein, vergessen stimmt nicht. Ich sehe einfach KEINE Möglichkeit, wie ich mir hier meine Auszeiten einfordern könnte. Selbst arbeiten zu gehen ist ein Privileg, welches im „Ernstfall ganz selbstverständlich erwartet wird, fallen zu lassen. Denn mein Mann ist ja der Hauptverdiener. Außerdem fühle ich mich VERPFLICHTET wie ein Amateur des Robinson Clubs meine Kinder überall und ständig beschäftigen zu müssen – und das am besten noch pädagogisch wertvoll! Aber ich weiß das ist MEINS. Da darf ich noch hinschauen und mir öfters gutes tun.

Daher sehe ich es auch als Chance an eben den genannten Punkten zu arbeiten, welche da im Detail noch mal sind:

  • Meine (Aus-)Zeiten einzufordern und mein Kind sich „selbst“ dem Spielen zu überlassen, macht mich NICHT zu einer schlechten Mutter.
  • Sollte sich das Kind langweilen aus der Konsequenz sich alleine beschäftigen zu müssen, bedarf keinem schlechten Gewissen von mir! Es DARF sich auch mal langweilen – daraus kann so viel neues, kreatives entstehen, wenn sich das Kind ENTSCHEIDET, was zur Beschäftigung zu finden.
  • ICH bin wundervoll mit allem, was da ist – meinen Fehlern, Schwächen und Stolpersteinen. Ich bin wundervoll dadurch das ich BIN! Und auch ich darf einfach nur mal SEIN – für mich!

Wie drehe ich meine Stimmung zu Corona-Zeiten ins Positive?

Normalerweise „drehe“ ich meine Beiträge, indem ich gleich noch da ansetze und darüberschreibe, wie man in besagten Situationen sich die Leichtigkeit (zurück-)holen darf. Doch heute fällt mir das sehr schwer. Denn ich bin traurig. 

Traurig, darüber nicht zu wissen wie es für mich und meine Kinder, meine Familie weitergehen wird und wann wir die Ursprungsfamilie wieder einmal in die Arme schließen können. Zu ungewiss erscheint die derzeitige Zukunft. Alleine die Vorstellung, bei der Masken in der Öffentlichkeit sich gesellschaftlich etabliert haben, treiben mir die Tränen in die Augen. Denn so eine Zukunft hatte ich für meine Kinder nicht vorgesehen. 

Generell würde ich, wenn ich könnte, alles dafür geben, ihnen diese Erinnerung aus der Kindheit löschen zu können. Stimmt nicht. Ich muss es anders sagen: ich möchte gerne, dass meine Kinder TROTZ Corona sagen können, dass sie eine tolle Zeit/Kindheit und viel Spaß hatten, obwohl es für sie auch nicht einfach ist/war. Wenn ich mich DARAUF fokussiere, wenn es soweit ist (Corona geht in die Verlängerung) und niemals außer acht lasse, dass auch ich daran FREUDE haben sollte, was wir tun, kann ich meine Kinder dahin begleiten. Und wir kommen diesem Ziel unheimlich nahe.

Corona geht in die Verlängerung – so auch mein Optimismus

Und obwohl ich eben gesagt habe, dass ich dieses Mal nichts „drehen“ möchte. Ich kann gar nicht anders. Zu sehr bin ich bereits damit verankert. Ich bin einfach ein OPTIMIST – schon immer gewesen. Es passiert wie von selbst. Nachdem ich mir einmal „Luft“ gemacht und alles von der Seele geschrieben habe, geht es bei mir aufwärts. Daher kann ich sagen: 

„Es ist ok auch mal im Sumpf zu stecken oder gar zu verharren und diese Gefühle zu akzeptieren, ANZUNEHMEN und auszuleben. „Ja“ zu ihnen zu sagen und ihnen zu danken, dass sie da sind. In sie hineinSPÜREN!

Die Situation verändert sich dadurch nicht (sofort), aber unterdrückte Gefühle kommen irgendwann wieder an die Oberfläche und dann kann es sein, dass es unschön wird (weil du vielleicht dein Kind anschreist oder ungeduldig und gereizt reagierst). Daher sei traurig, lass die Gefühle zu und wenn du soweit bist, steig aus dem Sumpf aus. Du kannst dich immer wieder neu entscheiden!

Noch ein guter Tipp zuletzt: sprich mit deinen Kindern über deine Sorgen, Ängste und Gefühle.  Und sie dürfen auch sehen, wenn du traurig bist oder du weinst, weil dir danach ist. So lernen deine Kinder, dass an ALLEN Gefühlen nichts falsch ist und sie alle ausgelebt und angenommen werden dürfen. Und dies ist kein „Corona geht in die Verlängerung“-Tipp. Es ist ein Tipp, den ich euch ganz allgemein ans Herz legen möchte. Denn es schafft so viel Leichtigkeit, wenn man den Kindern gegenüber ehrlich und authentisch ist!

Dies ist ebenso wichtig wie das Wissen, dass Eltern auch Fehler machen (dürfen) und nicht perfekt sind/sein müssen. Denn Fehler gibt es nicht: sie sind Erfahrungen, an denen wir wachsen dürfen (mehr dazu in diesem Artikel)!

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Alles Liebe, bleibt gesund und bis bald, eure Daniela

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