Erwartungen & die Tücken der Eingewöhnung
Die Eingewöhnung meiner Jüngsten läuft nun schon 3 Wochen, doch leider erleben wir gerade einen herben Rückschlag. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass wir Probleme bekommen könnten. Aber wenn ich ehrlich bin und mir mal die Tatsachen eingestehe, dann will wohl keine Mama – auch ich nicht, dass sein Kind länger brauchen könnte bei der Eingewöhnung als „normal“.
Das eigene Kind ist ja bekanntlich immer das Hübscheste, Intelligenteste und Pfiffigste! Da möchte man, oder besser gesagt ich, natürlich nicht zugeben, wenn das eigene Kind auch mal Schwierigkeiten hat. Und zack! Da wären wir dann auch schon bei den Erwartungen…
…und Erwartungen bringen uns nicht weiter!
Meine Erwartungen haben sich so schnell eingeschlichen und ich weiß auch warum. Denn insgeheim habe ich die Befürchtung, dass wir nicht vorankommen und die Eingewöhnung nicht mehr vor den Sommerferien vollenden können. Das wiederum könnte bedeuten, dass wir nach den Ferien gerade nochmal von vorne anfangen können und das ist bei mir einfach nicht mehr möglich.
Ich arbeite nun seit März wieder und mein neuer Arbeitgeber hat sich darauf eingelassen, meine Stunden peu à peu zu erhöhen, doch eigentlich sollte ich seit den Pfingstferien meine 50% bringen. Leider war mir dies nicht möglich und nun im Juli ist es auch nur deswegen möglich, weil ich nachmittags arbeiten gehe, um vormittags die Eingewöhnung zu gewährleisten. Dies ist sehr kräftezehrend und für die Große bedeutet dies, dass sie mich nur morgens und abends sieht, aber das ist nun mal jetzt so im Juli.
Die Vorstellung aber, dass ganze wieder im August zu haben, setzt mich so dermaßen unter Druck, dass ich diesen glaube ich in Form von Erwartungen auf mein Kind projiziere. Und DAS muss aufhören! Denn sie ist so WUNDERVOLL und geht ihren Weg, aber sie braucht eben ihre Zeit und die soll sie auch kriegen.
Erwartungen lösen – aber wie?
Daher möchte ich heute darüber berichten, wie ich nun damit umgehen werde, um diese Erwartung aufzulösen und sie so in ihrem Tempo die Eingewöhnung machen zu lassen. Aber alleine geht das nicht! Und da kommt die Erzieherin ins Spiel, die einfach nur großartig ist!
1. Druck rausnehmen!
Dies geht aber nicht einfach so. Nachdem die Erzieherin mir jedoch mitteilte, dass eine „Wieder“-Eingewöhnung im August auch mit der Oma möglich wäre (natürlich nur mit einer entsprechenden Corona-Bescheinigung), war ich zutiefst erleichtert.
2. Am Ball bleiben – ohne Erwartungen
Die Erzieherin und ich haben uns darauf verständigt, dass auch weiterhin die Kleine in die Kita gehen wird. Aber mit der Option, dass sie jederzeit anrufen und ich sie abholen kann. Eine „normale“ Eingewöhnung sieht natürlich andere Schritte vor, aber mir ist das so lieber. So kann sie sich an den Gedanken gewöhnen, dass sie von nun an täglich in die Kita gehen wird ohne, dass wir aber irgendeine „Verweildauer“ erzwingen. Sie gibt nun das Tempo vor.
3. Annehmen, was IST
Diesen Rat gebe ich gefühlt in JEDEM Beitrag, aber er ist nun mal überall einsetzbar. Heißt nicht, dass mir als gleichgültig ist. Nein, das nicht. Aber es gibt Dinge oder Umstände oder Gefühle anderer, die kann ich nicht beeinflussen – geschweige ÄNDERN! Ich kann nur meine Einstellung oder meinen Blickwinkel auf die Sicht der Dinge ändern.
Also ANNEHMEN, was ist und was ich eh nicht ändern kann. Das verschafft nicht nur Leichtigkeit, sondern macht auch glücklich!
4. Loslassen
Dies ist der einfachste Schritt von allen einfachen Schritten, die ich oben genannt habe. Denn dieser passiert quasi automatisch, sobald ich angenommen habe, was ist. Es ermöglicht mir und meiner Jüngsten die Erwartungen loszulassen. Ihr alle Zeit der Welt zu geben! Und von da aus weiterzugehen, wo es mich hinführt!
Goodbye Erwartungen – ich brauch dich nicht
Ich möchte mich nicht so weit aus dem Fenster legen und behaupten, dass ich diese Erwartungen endgültig abgelegt habe. Das wäre zu einfach. Ich denke tatsächlich, dass wenn wir es uns nicht immer wieder BEWUSST machen, dass sich Erwartungen oder Glaubenssätze auch wieder einschleichen – die so genannten Gummischnüre!
Aber JETZT für den Moment und für die Eingewöhnung kann ich sagen gehe ich nach dieser Zusammenfassung wieder optimistisch und zuversichtlich weiter. Wie es morgen laufen wird? Ich habe keine Ahnung. Ich weiß aber, dass egal wie es kommt, es OK ist und dass wir zum Schluss dennoch eingewöhnt sein werden. Der Weg ist das Ziel und das WIE (ich dieses Ziel erreiche) ist nicht mein Business. Ich VERTRAUE!
Natürlich werde ich euch auch weiterhin auf dem Laufenden halten, wie es weitergehen wird. Wie es gelaufen ist und ob wir die Sommerferien erreicht haben UND die Eingewöhnung vollständig beendet haben oder ob wir „Gefahr“ laufen nach den Ferien anfangen zu müssen…tatsächlich glaube ich das aber nicht!
Daher möchte ich dir nun zum Schluss noch mein „Mantra“ zum Thema Erwartungen da lassen:
Verabschiede dich von den Erwartungen. Sie grenzen dich und deine Möglichkeiten enorm ein. Lass alles los und lass es auf dich zukommen. Alles KANN, kein Muss!
Perle aus meinem E-Book (erscheint in Kürze)
Nachtrag…einen Tag später
Seit ich die oberen Zeilen geschrieben habe, ist nur EIN Tag vergangen. Doch hat es mich heute schon wieder etwas gebeutelt. Du fragst dich warum? Ganz einfach…die Erwartungen, dass die Eingewöhnung reibungslos verlaufen muss, loszulassen, hat unbewusst eine neue geschaffen: nämlich die, dass es OK ist, dass sie traurig ist und ihre Zeit braucht für die Eingewöhnung.
Somit suggeriere ich ihr ja schon wieder eine Erwartung zu. Also ihr seht: Erwartungen GÄNZLICH loszulassen und keine neuen daraus zu kreieren, ist echt gar nicht so einfach. Daher versuche ich nun nach oben genannter Schritt-Anleitung auch DIESE Erwartung loszulassen und bin dankbar dafür, dass ich diese „neue“ Erwartung so schnell erkannt habe! Und daher noch ein 2. Mantra für mich/dich/euch:
ALLES DARF SEIN! Ihre Gefühle dürfen sein! Sie haben aber NICHTS mit mir zu tun. Und Mitgefühl bringt mein Kind im Leben nicht weiter. Daher bleibe ich BEI mir und biete ihr so den Fels in der Brandung, den sie gerade so dringend braucht!
ebenfalls aus meinem neuen E-Book (noch nicht erschienen)
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Ein Gedanke zu „Erwartungen & die Tücken der Eingewöhnung“